(Eidberg-Ricketwil-Sädelrain-Oberseen)

Am diesem kühlen Morgen fanden sich total 25 Wintiranger ein zur Frühlingsexkursion. Startpunkt war in Eidberg. Damit wir bei dieser Bise nicht schon am Anfang zu kalt hatten ging es sofort los. Kaum beim Waldrand angekommen hiess es Äste von Bäumen und Sträuchern zu sammeln. Natürlich wollte Gregor unsere Pflanzenkenntnisse testen! Auf kleinstem Raum konnten wir viele verschiedene Arten finden, so zum Beispiel die Mehlbeere, Eiche (Stieleiche?), Geissblatt (nicht Henry’s!), Bergahorn, Esche, Eberesche, Hainbuche, Weissdorn, Schwarzdorn….

Wir lernten dabei auch, dass die Mehlbeere Kalkböden liebt. Aber warum hat es hier dann auch Heidelbeeren und Besenheide? Die wachsen doch eher auf sauren Böden. Die Erklärung war, dass der Waldboden oben eher sauer ist, aber weiter unten wo die Wurzeln des Mehlbeerbaums hin reichen kalkhaltig. Da Gregor auch sein Spektiv mitgenommen hatte, war klar dass wir auch Vögel identifizieren sollten. Er zeigte uns eine wunderschöne Misteldrossel die lange Zeit auf einem Tannenwipfel sass.

Halb durchgefroren ging es dann etwas schneller weiter bis wir auf einen Baum stiessen den wir bis jetzt noch nicht gesehen hatten, eine Ulme. Über uns  kreisten zwei schöne Rotmilane. Da machte uns Gregor aufmerksam auf einen hohen Ton von einem Vogel. Nicht alle konnten diesen hohen Ton hören. Der Ton gehörte zu einem Wintergoldhähnchen,  dem kleinsten Vogel Europas. Leider haben wir den Vogel nicht sehen können.

Die Wanderung ging weiter nach Ricketwil, und von da an immer dem Wegweiser „Köhlerei Andelbach“ nach. Dort angekommen bestaunten wir den Kohlenmeiler der vor sich hin rauchte.

Peter Dietschweiler erklärte uns dieses alte Handwerk der Holzkohlen-Herstellung.

Der Meiler wird mit Buchenholz rund um das Füllhorn geschichtet, dann mit Reissig und mit Löschi (Gemisch aus Kohlenstaub und Kohlengriess) zu- und eingedeckt. Angefeuert wird durch das Füllhorn. Das Verkohlen wird gestartet und der Meiler muss nun rund um die Uhr bewacht und gepflegt werden. Eine besondere Herausforderung ist auch die Bise wie sie an diesem Tag wehte. Nach ca. 10-12 Tagen kann dann die gute Holzkohle geerntet werden. Nähere Infos zur Geschichte und Herstellung dieses alten Handwerks findet man auf der Homepage www.kohlenmeiler.ch. Es werden auch immer wieder Gönner für den Verein Köhlerei Andelbach gesucht!

Wir nahmen unser Mittagessen ein mit Köhlerbier, Wein, Köhlerkaffee (Wasser hätte es auch gehabt…) und bei vielen gab es natürlich eine Wurst vom Holzkohlenfeuer.

Frisch gestärkt ging es dann weiter zum Sädelrain. Wir wurden dort von Hansueli Menzi empfangen, der uns „seinen“ Wald zeigte.

Auch da wächst das Berufkraut und wurde von den Wintiranger natürlich sofort ausgerissen! Im Sädelrain gibt es einen Lehrpfad mit informativen Tafeln und lichten Wald wo Orchideen wachsen. Momentan sahen wir vor allem das Purpur-Knabenkraut aber auch das weisse Waldvögelein am Blühen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leider hat es auch ein paar Pflanzen die eher in den Garten gehören, bzw. von dort wohl aktiv ausgewildert wurden. So z.B. das blaue Hasenglöcklein und die verschieden farbigen Akeleien.

Vielen Dank an Hansueli, dass er sich Zeit genommen hat für uns, und uns sehr informativ sein Gebiet näher brachte. Die Zeit verging wie im Flug und so machten wir uns in raschen Schritten auf nach Oberseen. Marc zeigte uns hier noch einen Streifen, wo von privater Initiative eine Magerwiese angesät wurde und eine Hecken gepflanzt werden soll, speziell für den Neuntöter.

Eine Horde stinkender Wintiranger bestieg den Bus von Oberseen in die Stadt und ein erlebnis- und lehrreicher schöner Wintiranger-Tag ging zu Ende.

Ganz herzlichen Dank an Gregor, Hansueli , Marc und Giovanni, aber auch an Peter Dietschweiler für diese gelungene Frühlingsexkursion!

Written by Danièle Gubler

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