Endlich…!

        

Nach vielen Jahren des Wartens auf einen weiteren Kurs im Umgang mit der Sense, war es am letzten Mittwoch soweit. 14 lernwillige Wintis standen schon vor 9 Uhr und voller Erwartungen beim Gebäude der Freizeitanlage im Güetli.

Auf der Wiese waren die Sensen in Reih und Glied ausgelegt. Auf einem Tisch lagen die vom Kursleiter Daniel ausgelegten Hilfsmittel für uns bereit.

               

Schon in der Einleitung bemerkten wir die Begeisterung von Daniel für dieses alte Handwerk. Praktisch alle Teilnehmenden hatten eigene Erinnerungen ans Dängeln und Grasmähen. Egal ob Nachbar, Grossvater, Vater, alte Erinnerungen wurden auf jeden Fall wieder geweckt.

Auf den bereitgestellten Böcken wurden wir zuerst in die sehr wichtige Arbeit des Dängelns eingeführt. Der Dängel wird durch das Austreibens der Schneidefläche verdichtet, respektive gehärtet. Wenn man meint, dass jedes Sensenblatt gleich ist, wurden wir eines Besseren belehrt. Es gibt die Dängel in verschiedenen Längen und Ausführungen, ebenso sind die Worb und die angebrachten Griffe verschieden. Beim Wildheuen im Gebirge sind die Worb sicher kürzer. Die Griffe sind auch unterschiedlich. Da spricht man dann vom Berner, Urner, Entlebucher usw.

          

Bald durften wir selber ran an die Dängelböcke. Es klapperten die Hämmer sanft auf die Sensenblätter, immer mit einer leichten «Streichelbewegung» des Hammers von der Schneide weg.

   

 

Das Schwierigste für mich war den Vorwärts und Rückwärtsschwung zu machen ohne die Sense vom Gras abzuheben. Auf einer jungfräulichen feuchten Wiese wäre das sicher einfacher zu bewerkstelligen gewesen.

Rote Köcher mit Wetzsteinen steckten im Boden. Es stellte sich nämlich heraus, dass das harte Gras, die Dängel strapazierte und die Schnittfläche nach wenigen Metern abgezogen werden musste.

Wir nahmen den Mund nicht zu voll, als wir Daniel versprachen, dass wir die Wiese heute mähen gänzlich würden. Um 12 Uhr war das Werk dann tatsächlich bereits vollendet.

Beim gemütlichen Bräteln und Zmittagessen wurde gefachsimpelt und alle waren sich einig, dass der Kurs eine Bereicherung für uns Wintis ist.

Alle Wintis, die ihre eigenen Sensen und Sicheln mitgenommen hatten, haben garantiert scharfe Geräte nach Hause nehmen können.

Aus privaten Gründen habe ich mich bereits um 13 Uhr von der Wiese gemacht. Meine Kolleginnen und Kollegen machten dann weiter mit Dängeln und Gras schneiden.

 

So konnte dann Daniel später das Schnittgut mit dem Ladewagen aufnehmen und einer anderen Verwendung zuführen.

 

 

Hier noch eine Anleitung (teilweise aus dem Internet) zum Mähen mit der Sense:

 

  1. Körperhaltung:

Aufrecht und locker stehen, Oberkörper leicht geneigt, nicht wie ein Rechen ziehen, sondern mit der Hüfte drehen. 

  1. Mähbewegung:

Die Sense in einem Halbkreis flach über den Boden führen, die Spitze zeigt leicht nach oben. 

  1. Schnitt:

Das Blatt gleitet über den Boden, nicht abheben, und geht mit jedem Schwung nur wenige Zentimeter vorwärts (5-10 cm). 

  1. Pflege:

Nach ein paar Metern muss die Sense gewetzt werden, um die Schärfe zu erhalten. 

  1. Wetzen:

Das Blatt mit einem Grasbüschel reinigen, dann mit einem feuchten Wetzstein (in einem Köcher) über die Schneide ziehen, im flachen Winkel. Bei uns gab es nichts zu reinigen, weil die Wiese sehr trocken gewesen ist.

  1. Schärfen:

Immer vom Sensenbaum zur Spitze hin wetzen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, Hauptsache der Winkel des Wetzsteines zur Schnittfläche stimmt.

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Vorteile des Mähens mit der Sense:

  • Schonend für die Natur, da Insekten und Kleintiere nicht verletzt oder getötet werden.
  • Erhaltung der Artenvielfalt in der Wiese.
  • Förderung eines gesunden Ökosystems.
  • Günstiger und platzsparender als motorisierte Geräte.
  • Keine Abgase oder Lärm.
  • Eine gute Sense kann über Generationen weitergegeben werden. 

 

Teilnehmende

Danièle, Barbara Z., Pia, Rolf, Ruedi, Roland, Michael, Felix, Cyril ,Andreas, Erick, Geri, Ursula, Max

Written by Max_Schumacher

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