Am Morgen vom 15. Mai 2025 trafen sich 16 Wintiranger, Salome unsere Rangerin und Gregor auf dem Parkplatz von Neuburg zur Frühlingsexkursion, vermutlich der letzten von Gregor.

Startpunkt beim Parkplatz in Neuburg

Bei strahlendem Wetter führte uns der Weg am Haus von Gregor vorbei hinunter zu den Häusern der Furt. Wie ein roter Faden zieht sich von nun an das Thema Wasser durch. Zu Neuburg gehört neben Furt auch Tal und Aeschau. Bei Furt treffen wir auf den Furtbach, der weiter unten auch Steinbach oder Mülibach heisst. Der Furtbach wird gespeist vom Wasser der Pirminsquelle und weiteren Quellen vom Chomberg.

Blick auf Neuburg mit den Hecken

Von Furt aus sieht man am Hang von Neuburg viele Hecken, wo auch der Neuntöter zu Hause ist. Für diesen seltenen Vogel (es hat etwa 4 Paare in dieser Region) braucht es Hecken mit Schwarz- und Weissdorn.

Auf der Wiese bei Furt sind viele Blumen zu sehen wie der Klappertopf, Wiesensalbei, Witwenblumen und das Lungenkraut. Beim Lungenkraut wechselt die Farbe von blau zu pink, sobald die Blüte bestäubt worden ist. Beim Salbei gibt es einen speziellen Mechanismus, den uns Salome mit Hilfe eine kleinen Hölzchens zeigte. Beim Sammeln des Nektars löst die Hummel oder Biene einen Hebelmechanismus aus, der Pollen auf ihren Körper spritzt.

Hebelmechanismus beim Salbei

In einer Ecke der Wiese hat es einen grossen Steinhaufen, wo sich einige Eidechsen in der Sonne wärmten.

Eidechsen wärmen sich an der Sonne

Dem Weg entlang war immer wieder Baum- und Pflanzenkunde angesagt. Der Unterschied zwischen Bergahorn, Spitzahorn? Der Bergahorn zeigt in den Blattlappen ein spitzes Tal, der Spitzahorn hat runde Buchten.

Die Blätter des Kirschbaums zeigen kleine rote Drüsen. Die Blätter des Mehlbeerbaumes haben eine weisslich-silbrige Rückseite. Die schöne vielblütige Weisswurz (Salomonssiegel), wird vor allem von Hummeln bestäubt. Die rote Heckenkirsche ist ein Geissblattgewächs. Auch den gemeinen Schneeball und den wolligen Schneeball konnten wir sehen.

Es ging weiter zu einem kleinen Biotop, wo es jetzt vorwiegend Molche hat. Früher gab es hier Gelbbauchunken, das Biotop ist nun aber zu stark zugewachsen für diese Krötenart. Beim Sandloch oben, wurde ein Teil der Biotope etwas ausgehoben, damit die Gelbbauchunke sich dort wieder fortpflanzen kann.

Der Weg führte uns weiter zu den Frauenschüeli, wo es dieses Jahr 2 Blüten hat. Während mehrerer Jahre blühten sie hier nicht mehr.

Frauenschüeli

Bei einer Kreuzung erklärte uns Gregor, weshalb es hier eine Schlaufe hat. Früher wurden hier Langholztransporte gemacht mit Stämmen bis zu 30m Länge. Zwei Känel im Waldboden zeigen noch wo die Stämme mit den Pferden herausgeholt wurden. Auf dieser Seite des Hügels sind auch viele Steine auf dem Boden zu sehen, die vom Moränenhügel stammen.

Schlaufe

Unterwegs wird fleissig Berufkraut entfernt

Nun kamen wir beim Sandloch an, wo seit einigen Jahren ein Militärbunker steht. Früher war hier über einem Granatenübungsplatz eine Kiesgrube. Als die Kiesgrube aufgegeben wurde entstand in den 1990-Jahren der Bunker. Es war geplant, auf der Fläche über dem Bunker den Wald wieder aufzuforsten. Aber da der nicht so gut geeignet war dafür, wurde eine Naturschutz-Fläche geschaffen und Biotope ausgehoben. Vor kurzem wurden zwei der Biotope wieder frisch ausgehoben, damit die Gelbbauchunke hier wieder einen Lebensraum hat. Der Kanton bezahlt für dieses Gebiet den Unterhalt und die Pflege. Der Naturschutz führt die nötigen Arbeiten durch, dazu gehört auch das Entfernen der invasiven Pflanzen wie Berufkraut, Goldruten und Cotoneaster. In den Biotopen hatte es viele Kaulklappen aber auch schon ganz kleine Frösche. Wir sahen auch viele verschiedene Libellenarten wie die Plattbauchlibelle, Vierflecklibelle, Blutrote Libelle, Blaue Federlibelle.

  

So langsam hatten wir Hunger und gingen zurück zur Sandlochhütte wo das Feuer von Max schon bereit war um unsere mitgebrachte Wurst zu grillen.

Nach dem Essen ging es hinauf auf eine Waldfläche wo viele Eichen stehen. Diese wurden im Jahre 1948 von Eicheln aus Marthalen gepflanzt und sind jetzt wunderschöne grosse Bäume geworden. Es ging wieder hinunter um auf der anderen Seite des Furtbaches  wieder zurück zu wandern. Gregor zeigte uns eine Stelle, wo es inmitten von Lärchen und Douglasien eine einzelne Eiche hat mit einer schönen grossen Krone. Diese wurde nicht gepflanzt, sondern kam von selbst ohne Schutz. Der Weg führte weiter zu einer wunderschönen Waldhütte die im Blockhausstil gebaut wurde. Gregor war beim Bau mit dabei; sie diente als Übungsstück. In der Hütte hingen früher Bilder vom Winterthurer Künstler Silvio Martioli. Eines dieser Bilder hängt nun noch in der Wolfbühlhütte. Wir wanderten weiter dem Furtbach entlang und kamen dann zu einem Teich der als Schlammfänger dient. Im Teich hat es Forellen, und ein Pärchen Stockenten fühlt sich auch sehr wohl hier. Am Furtbach entlang bis zu den Häusern von Furt, hat es viele Blumen der Bachnelkenwurz und das Kraut des Mädesüss ist auch zu sehen. Nun ging es wieder steil hinauf zu unserem Startpunkt in Neuburg.

Blockhütte

 

Ein wunderschöner und interessanter Ausflug ging zu Ende und wir hoffen, dass es vielleicht doch nicht die letzte Waldführung durch Gregor war. Auch wenn wir ihm den kommenden Ruhestand natürlich von Herzen gönnen.

Written by Danièle Gubler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert