25 hochmotivierte, (fast) ausnahmslos im vereinseigenen Grün gekleidete Wintiranger*innen treffen sich am Freitagmorgen pünktlich zur zweitägigen Jubiläumsreise Richtung Solothurner Jura. Drei bewährte Ranger*innen haben eine Weiterbildungs- und Wanderreise vom Feinsten organisiert.
Ein erster Höhepunkt wird die Führung im Zusammenhang mit dem Wisentauswilderungsprojekt in Thal sein. Nach unserer Ankunft in Balsthal bringt uns das Postauto nach Welschenrohr und dort wandern wir zur idyllischen Grünholzhütte, wo allerdings nicht wie versprochen Flammkuchen auf uns wartet, sondern lediglich ein munter plätschernder Brunnen. Da wir Ranger*innen in Geduld geübt sind (man denke nur an all die vielen Goldruten und Berufkräuter, die wir Jahr für Jahr ausreissen), das warme Wetter uns zudem zu einer kleinen Siesta einlädt und einer unserer Chefs sofort den Partyservice kontaktiert, schaffen wir diese kleine Panne problemlos und geniessen schon jetzt den Solothurner Jura.
Nun aber zum Höhepunkt des ersten Tages unserer Jubiläumsreise, nach Thal:
Auf 100 ha vorwiegend Wald bewegt sich eine Wisentfamilie mit gegenwärtig 10 Tieren, vorerst noch grosszügig eingezäunt. Dank GPS-Halsbändern können wir mit einem Führer die kleine Herde finden und uns ihnen bis auf 50 Meter nähern. Sie sind zwar grundsätzlich sanft und scheu. Wenn sie sich mit ihren Jungtieren jedoch bedroht fühlen, können sie auch gefährlich werden. In diesem Projekt wird unter anderem untersucht, ob sie im Wald Schaden anrichten. Bis jetzt ist dies nicht der Fall, im Gegenteil sie leisten vor allem an Waldrändern Waldpflege, indem sie Gräser und Sträucher fressen, die sich Richtung Wiese ausbreiten.
Mit vielen neuen Eindrücken und Kenntnissen wandern wir zurück nach Welschenrohr. Das Postauto fährt uns dann zurück zu unserem Hotel in Balsthal, wo wir unsere Zimmer beziehen und uns auf den Apéro und das von Stadtgrün Winterthur gespendete Nachtessen freuen. Schön dass die Stadt uns mit Essen, Übernachtung und Führung in Thal für unsere Tätigkeit zum Wohle des Waldes dankt. Da alle erstaunlich müde sind und Balsthal keine Ausgehmeile vorweisen kann sinken wir gegen 23 Uhr bald einmal in tiefen Schlaf.
Samstagmorgen ist für uns wie Sonntag! Ein feines Zmorgenbuffet und ein Jahrmarkt im Dorf regen all unsere Sinne an, und wir freuen uns auf die Wanderung auf den Vogelberg, den wir vom Passwang aus besteigen. Das Wetter zeigt sich auch heute von seiner besten Seite, nur die Vögel besuchen uns kaum, was unsere beiden Experten mit Fernrohr und Feldstecher schon ein bisschen deprimiert. Dafür gibt es wiederum ein feines Zmittag in Ober-Passwang, wo uns eine junge, taffe Wirtin mit Kleinkind an der Brust und 4 Tellern in beiden Händen Rösti, Wurst oder Käse-Fleischplättchen serviert.
Zurück in Balsthal, besuchen wir noch einmal den Naturpark-Märet, kaufen fleissig ein und löschen den grossen Durst unter den Bäumen des Hotels Balsthal.
Nachdem wir einige Zugspassagiere von ihren für uns reservierten Plätzen verwiesen haben, reisen wir zufrieden und teilweise schlafend nach Winterthur, wo wir alle auf eine nächste, tolle Reise hoffen. Es müssen ja nicht wieder 10 Jahre vergehen!
Erich
P.S. Beim Durchlesen stelle ich fest, dass in meinem Bericht etwas gar viel vom Essen steht. Da wäre beizufügen, dass wir in den zwei Tagen je mindestens 2 Stunden zu Fuss unterwegs waren, der Wisentfamilie einen Besuch abgestattet und die Verkäuferinnen des Balsthaler Marktes kaufkräftig unterstützt haben. Nicht zu vergessen, all die guten Gespräche und das Staunen in der Natur! Vielen Dank unserem Organisationsteam Krischa, Judith und Max.
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