Bericht verfasst von Roland, Wintiranger:
Haselmäuse sind ausgezeichnete Indikatoren für eine artenreiche, naturnahe
Waldstruktur. Da das Winterthurer Haselmausprojekt jedoch Ende 2017
ausläuft, wurden einige neue Gebiete selektiert in welchen sich Haselmäuse
tummeln könnten. Daraus soll dann ein Folgeprojekt lanciert werden. Anfang
August suchten Livia Haag und Marc Weiss „SpurensucherInnen“ um im
zugewiesenen Gebiet die kleinen Kobolde aufzuspüren. Coni hat dann das
Gebiet Stöcklirüti und ich das Hardholz bei der ARA übernommen (Es wurde mir
glaubwürdig versichert, dass sich Haselmäuse vom etwas strengen Geruch in
meinem Suchgebiet nicht stören lassen).
Livia hat in sehr aufwendiger Arbeit raffinierte Spurentunnels aus (Bio-)
Tetrapack Milchkartons hergestellt. Sogar ein Vordach aus Plastik durfte
nicht fehlen.
Spurentunnel
Im Innern befindet sich mit Markierflüssigkeit getränkter Filz und zwei Spurenblätter.
Spurenblätter
Läuft nun eine Haselmaus (oder sonst etwas mit 4, 2 oder gar keinen Füssen) über den Filz mit der Flüssigkeit, hinterlässt es charakteristische Abdrücke auf den Spurenblättern welche zur Bestimmung der Arten taugen.
Footprints
Livia und Mark haben uns geholfen, je 15 solcher Fallen zu platzieren. Mit
Kabelbindern wurden sie an dünnen Ästen bevorzugter Futterpflanzen der
Haselmäuse befestigt. Im meinem Gebiet waren dies vor allem Haselnuss- und
Weissdorn- Gebüsche. Damit man die Fallen wieder findet wurden sie auf einer
Karte genauestens markiert.
Bis Ende September haben wir nun die Tunnels wöchentlich kontrolliert, die
Spurenbätter ausgetauscht und Markierflüssigkeit aufgetragen. Was haben wir
da nicht alles entdeckt: Siebenschläfer in allen Grössen, jede Menge Mäuse,
Vögel, Würmer. Aber nicht die Spur einer Haselmaus. Schade, schade…..
Später hat uns Livia informiert, dass 2017 ein ausgesprochen schlechtes Jahr
für die zur Familie der Bilche (Schläfer) gehörenden Haselmäuse war. Nicht
nur in Winterthur, sondern in ganz Europa.
Wir hoffen natürlich, dass sich die Population der kleine Wichte nächstes
Jahr wieder erholt. In einer Umgebung wo sich die Haselmaus wohl fühlt,
kreucht und fleucht noch ganz viel anderes Getier. Es lohnt sich also,
solche Habitate fachgerecht zu pflegen und zu schützen.
Roland
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