Damaris, erster Einsatz bei den Wintirangers und Verfasserin dieses Beitrages

Endlich! Darauf habe ich mich seit über 1 Monat gefreut: Mein erster Einsatz als Winti Ranger – für Wald und Natur! Zwei Halbtage verbrachte ich zusammen mit Winti Rangern der ersten Stunde auf der Jagd nach Kanadischen Goldruten und Berufkraut. Diese beiden invasiven Korbblütengewächse stammen aus Nordamerika und haben sich in den letzten Jahren derart verbreitet, dass sie zur Plage wurden. Als Zierpflanze im 17. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt, in Gärten gern gesehen, im Wald jedoch unerwünscht. Neophyten, denen wir den Kampf ansagen müssen. Den ersten halben Tag, am Mittwochvormittag, versammelten wir uns beim Revierstützpunkt Wolfbüehl in Wülflingen, wo wir mit Autos zum Chomberg aufbrachen (ich muss zugeben, dass das ein Teil von Winterthur ist, den ich noch nicht kenne – Schande über mein Haupt!). Wir fuhren an eine Stelle, an der es ein ganzes Goldrutenfeld gab und wir uns mit Feuereifer dran machten, diesen ungeliebten Eindringling aus dem Weg zu räumen. Es entstand wahrlich ein Goldruten-Rausch!

Ein riesiges Goldrutenfeld vor uns…

Vorher besprühten wir uns mit Mücken- und Zeckenspray – die stecknadelkopfgrossen Blutsauger sind wegen des milden Winters nun besonders aktiv, deshalb: Immer schön vorbeugen!

nach 3 Stunden…

Da die Goldrute sehr lichtliebend ist, gedeiht sie entsprechend an Stellen im Wald, wo wenig Schatten fällt. Wichtig dabei ist, die Goldrute möglichst mit der Wurzel (Rhizom) zu erwischen. Am besten man zieht ein wenig unten am Stengel, wenn sich die Wurzel löst, greift man tiefer und zieht den Korbblüter vorsichtig heraus. Damit die ausgerissenen Rhizome nicht mehr mit dem Waldboden in Kontakt kommen, legten wir ganze Büsche auf Astgabeln, wo sie dann verwelken.

Dank vielen Helfern kamen wir sehr gut voran, sodass immer Zeit zum Plaudern bestand. Fachsimpeln, austauschen, Ideen und Anregungen sammeln, Neues dazulernen oder Kontakte knüpfen – auch das war mit ein Grund, weshalb ich mich bei Stadtgrün meldete. Es immer wieder spannend, mit verschiedenen Menschen zusammen zu arbeiten. Man wird respektiert und herzlich aufgenommen – und das obwohl ich bislang mit meinen knapp 30 Jahren die Jüngste bin! Es gibt sogar solche Ranger, die nur wegen der Pausen an den Einsätzen teilnehmen – so wichtig ist uns der Austausch 😎.
Der Vormittag verging wie im Fluge und um ca. halb Zwölf waren wir fertig. Und schon ging es wieder zurück zum Revierstützpunkt, wo innert kurzer Zeit der Grill in Betrieb war. Allerdings konnte ich nur kurz bleiben, da ich am Nachmittag einen Termin wahrnehmen musste. Der nächste Einsatz erfolgte am Samstagmorgen im Lindberg. Wir waren zwar «nur» zu sechst unterwegs, doch den Neophyten ging es auch dann an dem Kragen (oder sollte ich eher Wurzel schreiben?). Obwohl in den Vorjahren gute Vorarbeit von Winti Rangern geleistet wurde, rissen wir doch einige Goldruten sowie hie und da ein Berufkraut aus. Es scheint, als hätte man die Vorkommen der Invasoren im Lindberg gut unter Kontrolle – schön zu sehen. Bis zu den Walcheweiher suchten wir Wege und Lichtungen ab und zwischendurch grüsste uns die Fauna in Form von Fröschen, Grashüpfern und Schmetterlingen. An den Weihern lagen sogar noch Überreste von Krebsen und Enten mit ihren Kücken nahmen das Brot der Ausflügler gerne entgegen. Und wieder verging ein Vormittag mit erfolgreicher Neophyten-Bekämpfung. Es hat Spass gemacht und ich kann es kaum erwarten, am kommenden Mittwoch den ersten Weiterbildungstag in Angriff zu nehmen!
Damaris Bächi, neue Wintirangerin

v.l.n.r. Franz, Karin (neu), Coni, Damaris (neu, Autorin), Dani (neu), Judith, Föx, Marianne, Peter (neu), Ziger-Ruedi, Salome, Heinz

Written by Max_Schumacher

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