Eine kleine Truppe – Emil, Erich, Föx, Heinz, Marianne und der Schreibende – liess sich heute mit Ausgangspunkt Güetli von Gregor in den Wald führen. Am Wegrand war ein Strauch pink angesprayt (Frauentag?), und dort lagen auch Pickel und Gabeln bereit. Was sollten wir da tun? Grinsend führte uns Gregi ein paar Schritte in den Wald hinein und direkt ins Zentrum des Henry-Infernos. Auf einer Fläche etwas mehr als einer Are wucherten Dutzende, ja Hunderte dieser teuflischen Geissblätter. Jedes unschuldige Tännchen, jede kleine Eibe wurde erbarmungslos überwachsen, verzwirbelte Ranken meterhoch, dichtes Blätterdach oben darüber und im Boden ein Wurzelnetz so eng, dass selbst die Würmer lieber den Umweg über die Oberfläche einschlugen. Henry musste mehr als fünf Jahre Zeit gehabt haben, bevor jemand sein Treiben entdeckte. Wir sahen ein Buchenstämmchen, das wegen seiner Umschlingung den Wuchs eines spiralig gedrechselten Ständerlampenbeins angenommen hatte, wie es mein Grosi selig für modern hielt (Föx erzählte mir, die Zimmerleute-Wandergesellen hätten eine Vorliebe für solche Wanderstöcke). Mit Schaudern erinnerte ich mich an die Afrikabücher meiner Kindheit, in denen anschaulich das Wirken der Würgefeige beschrieben wurde…
Nun, die Winti-Ranger schlugen zu. Wir zerrten die belaubten Triebe aus den Baumkronen, zerfetzten die nach oben führenden Ranken und durchwühlten den Boden, um noch das zarteste Würzelchen zu entfernen. An der Waldstrasse häufte sich die Ernte. Mit dem Eifer iranischer Revolutionswächter zerstörten wir natürlich mit besonderem Genuss einen von Henry unter Missbrauch einer wehrlosen Buche erstellten Pavillon, eine Art Laubhütte, die durchaus als Liebesnest hätte Verwendung finden können. Fertig lustig, oh Henry!
Es war ein schöner Einsatz bei prachtvollem Frühlingswetter – gerne mehr davon! Lunch gab es nach dem Weggang von Erich und Marianne in der Güetli-Anlage. Mit Holz aus dem gesicherten Magazin hat Gorgioff seine Vorräte aufgefüllt, und Gregi findet ebendort sein Werkzeug wieder. Die anhängenden Fotos hat Heinz gemacht – tausend Dank!
Verzeiht mir die Dramatik – Frühlingsgefühlsüberschwang halt – und seid alle herzlich gegrüsst: G.

Written by Max_Schumacher

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