Beat Kunz, Chef von Stadtgrün Winterthur, durfte eine leider eher kleine Zahl an Teilnehmenden am 7. Waldtag begrüssen. Wäre da nicht noch die aufgestellte Gruppe der International Volunteers vom WWF mitgekommen, hätten wir mit nur ganz wenig Interessierten in den Wald gehen dürfen. Bei idealstem, sprich nicht zu heissem Wetter, erklärte dann Gregor Fiechter, Revierförster und Chef der Wintirangers, den Ablauf des Waldtages.

Gregor Fiechter begrüsst die Anwesenden und erklärt den Ablauf des Waldtages

             

Fachlich bestens betreut wurden wir durch Mitarbeitende des Forstbetriebes (Stadtgrün), Ornithologen, Naturschützern und den Wintirangers. Hochmotiviert ging es dann zu den verschiedenen Einsatzorten. Primär ging es wieder um die leidigen Neophyten, die im Eschenbergwald noch sehr grosszügig vorhanden sind. Zwei Gruppen kümmerten sich um die Goldruten und eine dritte Gruppe zupfte an den Rändern eines Waldweges das sich stark verbreitende Einjährige Berufkraut. Leider ist dieser Neophyt extrem auf dem Vormarsch und wohl kaum mehr aufzuhalten. Wenn man da nicht regelmässig eingreift, hat man eigentlich schon verloren. Nachdem dieses Kraut beseitigt und in Kehrrichtsäcke abgefüllt war, kümmerte sich auch diese Gruppe intensiv um ein grosses Goldrutenfeld. Beindruckend war einmal mehr, wieviele Goldruten in zwei Stunden ausgerissen werden und auf Haufen geschichtet werden können.

  

Verdursten musste auch niemand, denn Gregor Fiechter liess es sich nehmen uns ganz persönlich mit Mineralwasser zu versorgen. Um 12 Uhr haben wir uns dann auf den Rückweg zur Islerhütte gemacht, wo wir uns unverzüglich an den feinen Grillereien laben konnten. Für Vegetarier gab es leckere Vegiburger und für die anderen Teilnehmenden feine Würste vom Grill. An den Tischen wurde munter geplaudert, gefachsimpelt und sich ausgetauscht. Die jungen „Wilden“ vom WWF, haben sich bestens für weitere Einsätze empfohlen. Zumindest in meiner Gruppe durfte ich feststellen, dass das Interesse zum Thema „Neophyten“ sehr gross gewesen ist. Spannend war der Austausch natürlich auch weil wir uns nicht einfach im Dialekt unterhalten konnten, sondern in einem Gemisch aus Deutsch und Englisch. Wir haben da unsere Grenzen aufgezeigt bekommen und uns bereits über einen Sprachaufenthalt in England, oder Malta, unterhalten. Wäre der (zukünftige) Departementsvorsteher auch am Waldtag erschienen, hätten wir ihm den Antrag direkt stellen können, jä nu.

Am Nachmittag haben sich dann noch ein paar Interessierte an den Bau eines Bienenhotels gemacht. Mich hat da besonders ein Kind beeindruckt. Das etwa 5-6 jährige Mädchen hat mit der grossen Bohrmaschine hantiert, wie wenn es das täglich machen würde, huere cool! Für Nachwuchs ist gesorgt, das hat der Waldtag eindrücklich bewiesen. Schade ist nur, dass sich nicht mehr Winterthurerinnen und Winterthurer am Waldtag beteiligt haben. Das Turnfest in Rikon war sicher ein Argument, aber vielleicht muss man sich bei Stadtgrün überlegen, ob man sich da nicht auch über andere Medien an die Bevölkerung wenden könnte. Ich würde das auf jeden Fall nicht nur an den Waldrändern publizieren, sondern in den Gratiszeitungen der Stadt, an den Plakatsäulen, Einkaufszentren usw. Vielleicht interessiert sich der Landbote auch wieder für den Waldtag, wenn sich der Stadtrat hinter diese tolle Veranstaltung für die Einwohner von Winterthur stellt.

 

Written by Max_Schumacher

2 Comments

Marc Weiss

Beim besagten Mädchen handelt es sich um die Tochter eines Forstwartes. Die hat den Umgang mit der Bohrmaschine wohl im Blut mitbekommen 😉

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